Aufbewahrung von Rechnungen

In Deutschland legt das Gesetz klare Richtlinien zur Aufbewahrung von Rechnungen fest, um die steuerliche Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Geschäftstransaktionen sicherzustellen.
Gemäß § 147 Abs. 1 der Abgabenordnung (AO) sind Unternehmer und Freiberufler verpflichtet, sämtliche Unterlagen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind, für einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren aufzubewahren.
Dies schließt sowohl eingehende als auch ausgehende Rechnungen, Buchungsbelege, Kontoauszüge sowie andere relevante Dokumente ein, die Informationen über Einnahmen, Ausgaben und steuerlich relevante Transaktionen enthalten.

Die gesetzliche Aufbewahrungsfrist beginnt am Ende des Kalenderjahres, in dem die Rechnung ausgestellt wurde oder der jeweilige Geschäftsvorfall stattgefunden hat.
Für Unternehmen bedeutet dies, dass sämtliche Buchungsbelege und Rechnungen ab dem Datum ihrer Ausstellung oder ihres Eingangs mindestens für zehn Jahre archiviert werden müssen.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Aufbewahrungspflichten nicht nur für physische Papierdokumente gelten, sondern auch für elektronische Aufzeichnungen und Rechnungen in elektronischer Form.
Elektronische Rechnungen müssen daher gemäß den gesetzlichen Anforderungen archiviert werden, um ihre Authentizität, Integrität, Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit über den gesamten Aufbewahrungszeitraum sicherzustellen.

Die Nichteinhaltung dieser gesetzlichen Aufbewahrungspflichten kann schwerwiegende rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, darunter Bußgelder, steuerliche Sanktionen und in einigen Fällen sogar strafrechtliche Verfolgung.
Daher ist es für Unternehmen und Selbstständige von entscheidender Bedeutung, die gesetzlichen Vorgaben zur Aufbewahrung von Rechnungen genau zu beachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um eine ordnungsgemäße und rechtssichere Dokumentation zu gewährleisten.

Um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden, sollten Unternehmen geeignete Archivierungssysteme und -verfahren implementieren, die eine sichere und zuverlässige Aufbewahrung von Rechnungen ermöglichen.
Dies kann die Nutzung elektronischer Archivierungssysteme oder die Beauftragung externer Dienstleister für die digitale Archivierung umfassen.

Insgesamt ist die Einhaltung der gesetzlichen Aufbewahrungspflichten von Rechnungen für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um die steuerliche Compliance zu gewährleisten, rechtliche Risiken zu minimieren und das Vertrauen der Steuerbehörden zu erhalten.

Eine Rechnung ist ein Dokument, das eine detaillierte Aufschlüsselung der erbrachten Leistungen oder gelieferten Waren sowie deren Kosten enthält. Sie dient als offizieller Nachweis für eine getätigte Transaktion zwischen einem Verkäufer und einem Käufer. Eine Rechnung kann in gedruckter Form oder elektronisch ausgestellt werden und sollte bestimmte Pflichtangaben enthalten, wie beispielsweise die vollständige Anschrift beider Parteien, das Ausstellungsdatum, eine eindeutige Rechnungsnummer und die Menge sowie den Preis der gelieferten Waren oder erbrachten Dienstleistungen.

Gemäß den gesetzlichen Anforderungen müssen Rechnungen und andere steuerrelevante Unterlagen in einem ordnungsgemäßen Zustand und in einer nachvollziehbaren Reihenfolge aufbewahrt werden.
Sowohl physische als auch elektronische Dokumente müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen:

Lesbarkeit:
Alle Informationen auf den Rechnungen müssen klar und deutlich lesbar sein, um eine Nachvollziehbarkeit der Geschäftsvorfälle zu gewährleisten.
Geht das Medium kaputt, weil man zB elektronisch archiviert, ist die Lesbarkeit nicht mehr gegeben.

Authentizität:
Es muss sichergestellt werden, dass die Rechnungen authentisch sind und nicht manipuliert wurden. Dies kann durch die Verwendung digitaler Signaturen oder anderer Authentifizierungsmethoden erreicht werden.

Integrität:
Die Integrität der Rechnungen muss während des gesamten Aufbewahrungszeitraums gewährleistet sein, um sicherzustellen, dass keine unbefugten Änderungen vorgenommen wurden.
Elektronische Rechnungen sollten daher vor unbefugtem Zugriff geschützt und in sicheren Archivierungssystemen aufbewahrt werden.

Nachvollziehbarkeit:
Es muss möglich sein, die Herkunft und den Verlauf der Rechnungen nachzuvollziehen. Dies erfordert eine klare Dokumentation und Aufzeichnung aller relevanten Geschäftstransaktionen sowie eine konsistente Nummerierung und Archivierung der Rechnungen.

Für die Aufbewahrung physischer Rechnungen empfiehlt es sich, diese in ordentlichen Ordnern oder Akten zu organisieren, idealerweise sortiert nach Datum oder Geschäftsvorfall.
Zudem sollten die Dokumente vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit, Schmutz oder Beschädigung geschützt werden.

Für die Aufbewahrung elektronischer Rechnungen müssen geeignete Archivierungssysteme und -verfahren implementiert werden.
Diese sollten sicherstellen, dass die Rechnungen während des gesamten Aufbewahrungszeitraums zugänglich, lesbar, unveränderbar und vor unbefugtem Zugriff geschützt sind.
Dies kann beispielsweise durch die Verwendung von verschlüsselten Speichermedien, Zugriffsbeschränkungen und regelmäßige Sicherungskopien erfolgen.

Darüber hinaus sollten Unternehmen sicherstellen, dass sie über geeignete Vorkehrungen verfügen, um die Rechnungen im Falle einer Steuerprüfung oder rechtlichen Auseinandersetzung schnell und effizient vorlegen zu können. Dies kann die Dokumentation von Buchungsprozessen, die Einhaltung interner Kontrollverfahren und die Bereitstellung von Unterlagen auf Anfrage umfassen.

Insgesamt ist es wichtig, dass Unternehmen die gesetzlichen Anforderungen zur Aufbewahrung von Rechnungen ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um eine ordnungsgemäße Archivierung und Dokumentation ihrer Geschäftstransaktionen sicherzustellen.