Therapieverfahren

Inzwischen gibt es verschiedene Therapieverfahren. Und jede von ihnen hat eine andere Art und Weise, wann sie genutzt wird und welchen Nutzen diese bringt.

 

Der Begriff Psychoanalyse kann sich auf eine Theorie der Persönlichkeit und Psychopathologie, eine Methode zur Erforschung des Geistes oder eine psychotherapeutische Behandlung beziehen.

GESCHICHTE
Sigmund Freud wurde 1856 in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Jahrhunderts geboren und starb zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939. Er gilt als Begründer der Psychoanalyse und der modernen Psychotherapie. Vor Freuds Theorien wurden emotionale Probleme mit dunklen Geistern, Charakterschwächen oder physischen Ursachen wie Hirnschäden in Verbindung gebracht.
Behandlungsmethoden für emotionale und mentale Probleme umfassten Ruhe, Massagen, Hydrotherapie, Elektroschockbehandlungen und Hypnose. Freud führte das Konzept der Psyche als legitimes Studienobjekt ein und legte den Grundstein für die Psychotherapie. Nach einem Neurologiestudium und einer Niederlassung als Arzt begann Freud, Methoden zur Behandlung psychologischer Störungen zu entwickeln.
Inspiriert von Josef Breuers Arbeit mit Hysteriepatienten, insbesondere dem Fall von Anna O., entwickelte Freud die freie Assoziation als Therapiemethode. Durch das Offenlegen traumatischer Erinnerungen konnten die Patienten ihre blockierten Vorstellungen und Gefühle integrieren, was zur Linderung von Symptomen führte. Freuds Einsatz für diese Technik führte zur Entwicklung der freien Assoziation, um Gedanken ohne soziale Filter zu äußern. Freud erkannte, wie die Verdrängung von Gedanken zu psychopathologischen Zuständen führen kann.

ZIEL
Das Hauptziel der psychoanalytischen Therapie besteht darin, unser Ich-Gefühl, unseren bewussten Geist, durch ein logisches und rationales Selbstverständnis zu stärken. Dies ermöglicht es uns, im Alltag flexibler zu funktionieren, realistischere Lebensentscheidungen zu treffen und eine befriedigende sowie sozial verantwortliche Existenz zu führen.
Angst wird bis zu einem gewissen Grad toleriert, Ambivalenz und Unsicherheit werden vernünftig akzeptiert. Das Ziel ist es, angesichts realer Ereignisse normale Traurigkeit zu empfinden, anstatt in irrationalem Elend zu verharren. Durch ein gründliches Kennenlernen unserer selbst und der bewussten Anerkennung unserer abgelehnten Aspekte wird die Energie freigesetzt, die zuvor unbewusst gebunden war. Schlussendlich werden wir nicht nur fähig sein, Liebe zu geben und zu empfangen, sondern auch unser Leben als produktiv und sinnstiftend zu betrachten.
Es ist herausfordernd, konkretere Ziele zu definieren, da die Klienten idealerweise eine Offenheit für neue Erfahrungen während der Therapie erfahren und somit neue, möglicherweise zuvor unüberlegte oder als inakzeptabel empfundene Ziele in Betracht ziehen können. Der wichtigste Aspekt ist, dass die Ratsuchenden zu Beginn der Therapie einwilligen, sich auf den Prozess der Selbsterkenntnis einzulassen.

Verhaltenstherapeutische Techniken sind vielfältig und zielen darauf ab, Verhaltensstörungen direkt zu verändern. Dies kann die Reduzierung von Phobien oder zwanghaften Ritualen beinhalten. Die Therapie kann auch Umgebungsaspekte verändern, um Probleme zu mindern. Durch Direktivität des Therapeuten werden alternative Verhaltensweisen gezeigt und Übungen empfohlen. Die Therapie konzentriert sich auf Ziele, beinhaltet Instruktionen und Bewertungen. Forschung treibt die Entwicklung neuer Techniken voran.

GESCHICHTE
Die historischen Ursprünge des Behaviorismus reichen wahrscheinlich bis in die Zeit der Aufklärung zurück, als Rationalismus und Objektivität die subjektive Meinung und göttliche Autorität ersetzten. Dennoch war es Watson (1878-1958), der als Erster die Grundlagen der Verhaltenstherapie legte. In seinem berühmten Artikel „Psychologie aus der Sicht eines Behavioristen“ von 1913 betonte Watson, dass die Psychologie des Behavioristen ein rein objektiver Zweig der Naturwissenschaft ist, der darauf abzielt, Verhalten vorherzusagen und zu kontrollieren.
Das Interesse an der Verhaltenstherapie begann erst in den 1950er und 1960er Jahren wirklich zu wachsen, hauptsächlich aufgrund von Forschern aus dem angloamerikanischen Raum. Zwei Hauptbedingungen trugen zur steigenden Popularität bei: Erstens das wachsende Interesse an Lerntheorien in den 1950er Jahren, insbesondere durch Mowrers Zwei-Faktoren-Modell aus dem Jahr 1939, das besagt, dass Phobien durch traumatische Erlebnisse ausgelöst und durch Konditionierung oder Verstärkung aufrechterhalten werden.
Zweitens trug die Enttäuschung der Forscher über die ineffiziente und nicht wissenschaftlich gestützte Psychoanalyse, die bis in die 1950er Jahre vorherrschend war, zur Entwicklung der Verhaltenstherapie bei. Die wachsende Unzufriedenheit mit der Psychoanalyse und das zunehmende Interesse an der Lerntheorie förderten die Entstehung der Verhaltenstherapie.
Die historischen Wurzeln des Behaviorismus reichen bis in die Aufklärung zurück. Watson legte die Grundlagen der Verhaltenstherapie. Das Interesse wuchs in den 1950-60ern dank angelsächsischer Forscher und der Enttäuschung über die Psychoanalyse. Mowrers Zwei-Faktoren-Modell beeinflusste die Forschung zu Phobien.

ZIEL
Das Ziel der Verhaltenstherapie besteht darin, unerwünschte oder problematische Verhaltensweisen zu beseitigen und angepasste oder erwünschte Verhaltensweisen zu fördern. Der Therapeut betrachtet die Situation des Klienten aus einer wissenschaftlichen Perspektive.
Nach einer gründlichen Bewertung des Problems des Klienten werden individuelle Verhaltensziele festgelegt. Diese Ziele sind spezifisch, messbar und erreichbar und können sogar quantitativ gemessen werden, wenn die Art des Problems bekannt ist.
Ähnlich einem guten Wissenschaftler betrachtet der Verhaltenstherapeut jede Maßnahme zur Veränderung als Hypothese. Wenn die Maßnahme zu der gewünschten Veränderung führt, gilt die Therapie als erfolgreich. Andernfalls wird eine neue Maßnahme festgelegt und die Ergebnisse werden überprüft, bis die Ziele erreicht sind.

Die Familie spielt eine zentrale Rolle im psychologischen Wohlbefinden, sowohl in der psychotherapeutischen Behandlung als auch in der Sozialarbeit. Schon Freud erkannte die Bedeutung familiärer Faktoren, während Sozialarbeiter bereits im 20. Jahrhundert auf Familienleben und -erziehung setzten.

GESCHICHTE
Die Ursprünge der Familientherapie reichen bis in die Bewegungen von Sozialarbeitern und Eheberatern zu Beginn des 20. Jahrhunderts zurück. Anfänglich lag ihr Schwerpunkt auf der Aufklärung über Familienleben und Ehe. Diese Ursprünge sind eng mit der Psychoanalyse verbunden, da viele ihrer Theoretiker zunächst psychoanalytisch orientierte Therapeuten waren, bevor sie Familienmitglieder in die Behandlung einbezogen. Als Reaktion auf die Besorgnis, dass die Symptome von Betreuten, die in dysfunktionalen Familien leben, aufrechterhalten werden könnten, wandten sich Praktiker Systemen zu, um ihr Verständnis komplexer menschlicher Interaktionen zu vertiefen. Heutzutage sind die meisten familientherapeutischen Modelle systemisch, da sie die Einflüsse und Verbindungen zwischen Individuum, Familie und dem breiteren sozialen System berücksichtigen.
Die frühe Forschung, die die Familientherapie prägte, wurde von Gregory Bateson (1904-1980) an Erwachsenen mit Schizophrenie und ihren Familien durchgeführt. Diese Studien verbanden die Kommunikationsmuster der Familie mit individueller Psychopathologie. Die Entwicklung und Aufrechterhaltung von Schizophrenie wurden mit einer elterlichen Kommunikation in Verbindung gebracht, die paradoxe Anweisungen vermittelte. Paradoxe Anweisungen entstehen, wenn widersprüchliche Botschaften von derselben Person gegeben werden, was zu Missverständnissen führt.
Die Kybernetik, insbesondere das Konzept der Homöostase, das besagt, dass Systeme sich selbst regulieren, um einen stabilen Zustand zu erhalten, hat die Systemtheorien stark beeinflusst. Menschen sind komplexe Systeme mit internen homöostatischen Prozessen wie der Regulierung der Körpertemperatur und externen Prozessen wie der Reaktion auf Umweltanforderungen. Die Theoretiker der systemischen Familientherapien haben sich besonders für die Rolle des Feedbacks im zwischenmenschlichen Umfeld interessiert.
Diese Einflüsse haben einen einzigartigen psychotherapeutischen Ansatz geprägt. Die systemische Therapie hat den Fokus von individuellen auf familiäre und soziale Kontexte verschoben, was zu revolutionären Auswirkungen geführt hat.

ZIEL
Die systemische Therapie strebt danach, klarere und konstruktivere Interaktionen innerhalb der Familie zu fördern, indem sie den Mitgliedern ermöglicht, effektiver innerhalb dieses Systems zu agieren. Ihr Ziel ist es, dysfunktionale Rückkopplungsschleifen zu unterbrechen und die homöostatischen Prozesse aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Zu Beginn werden die Systemmitglieder versuchen, ihre Probleme auf die gewohnte Weise zu lösen, beispielsweise durch den Einsatz von negatives Feedback. Der systemische Therapeut wird dann bestrebt sein, neue Informationen in das System einzubringen, insbesondere positives Feedback, um die Mitglieder davon abzuhalten, in ihrem gewohnten Verhalten zu verharren.
Diese neuen Informationen werden entweder während der Sitzungen präsentiert oder als Aufgaben für zu Hause gegeben, um Veränderungen herbeizuführen. Während die Mitglieder diese Herausforderung annehmen, verändern sich ihre Sichtweisen und Interaktionsregeln, und auch alte Erfahrungen werden in einem neuen Licht betrachtet. Ein neuer Kontext entsteht, der neue Formen der Interaktion ermöglicht.
Durch diese neuen Interaktionen werden die Selbstkorrektur- und Selbstaktualisierungsprozesse des Systems aktiviert. Obwohl es schwierig ist, die genaue Art der Veränderung vorherzusagen, werden die Familienmitglieder eine zufriedenstellendere Realität erleben.

Die kognitive Therapie ist eine häufig verwendete Behandlungsmethode, die sich von der Verhaltenstherapie durch den Fokus auf individuelle Überzeugungen und Gedanken unterscheidet. Während die Verhaltenstherapie auf erlerntes Verhalten abzielt, zielt die kognitive Therapie darauf ab, unangemessene Gedanken zu identifizieren und zu verändern, da sie als Ursache für Krankheiten angesehen werden.

GESCHICHTE
Die kognitive Theorie basiert auf intellektuellen Traditionen, die auf die stoischen Philosophen zurückgehen. Diese behaupteten, dass es nicht die Dinge an sich sind, die uns stören, sondern vielmehr die Urteile, die wir über diese Dinge fällen. Die zeitgenössische kognitive Psychotherapie stützt sich daher auf das Konzept des psychologischen Konstruktivismus. Dieses Konzept argumentiert, dass Individuen persönliche Bedeutungssysteme entwickeln, um ihre Interaktionen mit der Welt zu organisieren. Diese Systeme sind relativ und bauen auf persönlichen und kulturellen Kenntnissen auf, die möglicherweise nicht mit der objektiven Realität in Verbindung stehen.
Die Entwicklung dieser speziellen Therapieform hat zwei Hauptquellen: den Erfolg und die Grenzen des Behaviorismus und die Beziehung zum Computer als Metapher für die menschliche Informationsverarbeitung. In den 1960er Jahren war der reine Behaviorismus für Therapeuten immer weniger geeignet, da sie der Ansicht waren, dass die klassische und operante Konditionierung zwar wirksam, aber für die Erklärung des menschlichen Zustands nicht zufriedenstellend war.
Was der Verhaltenstherapie fehlt, ist die Fähigkeit, kognitive Prozesse wie Gedanken, Überzeugungen, Annahmen, Einstellungen, Erinnerungen, geistige Bilder oder auch Fantasien, die die Betreuten in der Therapie mitteilen, zu erfassen. Außerdem kann sie nur auf Verhaltensprobleme angewendet werden. Die Praktiker sind daher letztlich der Meinung, dass nicht alle Probleme eines Menschen auf diese Weise erfasst werden können.
Die Grundlagen der Verhaltenstherapie werden daher als zu stark auf die Interaktionen zwischen Menschen und ihrer Umwelt fokussiert wahrgenommen. Diese Fokussierung hat sich als sehr nützlich und produktiv erwiesen, da beobachtbare Ereignisse es ermöglichen, nicht mehr nur über innere, latente Prozesse zu spekulieren, die unterstützt werden müssen, da sie nicht direkt beobachtbar sind.
Die Verhaltensforscher sind also nicht bereit, das Weltbild, auf dem ihr therapeutischer Ansatz beruht, aufzugeben, aber ein neues theoretisches Modell ist erforderlich. 1956 wurde auf dem Symposium über Informationsverarbeitung, das am MIT (Massachusetts Institute of Technology) stattfand, ein kognitives Paradigma eingeführt.
Die zunehmende Vertrautheit mit Modellen der Informationsverarbeitung durch Computer passte perfekt zu den empirischen Methoden. Denn Computer teilen keine subjektiven Erfahrungen, sondern man kann beobachten, wie sie Informationen verarbeiten. Diese Verarbeitung erfolgt nach verlässlichen und linearen Regeln.
Die Computermetapher für die menschliche Kognition legt also ein Modell nahe, in dem das menschliche Denken als objektiv oder zumindest messbar betrachtet werden kann, anstatt nur subjektiv zu sein.
In den 1960er Jahren stellte Albert Bandura eine wirklich revolutionäre Theorie vor: die Theorie des sozialen Lernens, mit der er nachwies, dass das Verhalten nicht nur von Umweltreizen und deren Folgen bestimmt wird, sondern dass kognitive Prozesse in die Beziehung des Individuums zu seiner Umwelt eingreifen können. Bandura nutzt die Prinzipien der Informationsverarbeitung, um sein Modell zu erklären. So können Behavioristen nicht-verhaltensbezogene Themen berücksichtigen, die Berater in der Therapie ansprechen, wie Fragen der Wahl und der Selbstkontrolle. Parallel dazu erforscht Aaron Beck die Bedeutung von Kognitionen und deren Zusammenhang mit psychologischen Störungen und persönlichen Problemen. Beck versucht, Freuds Hypothese, dass Depressionen das Ergebnis von Selbsthass sind, empirisch zu bestätigen.
Dies beobachtet er jedoch nicht bei den Menschen, die zu ihm in die Beratung kommen. Seiner Meinung nach drücken sie eher eine negative Voreingenommenheit gegenüber der Art und Weise aus, wie sie über sich selbst, die Welt um sie herum und die Zukunft denken. Außerdem erleben depressive Menschen spezifische Arten von Kognitionen in Form von automatischen Gedanken, die dazu neigen, sehr schnell und reflexartig an die Oberfläche zu kommen.
Diese Gedanken erscheinen nicht unbewusst oder seltsam, wie Freud sie beschrieben hatte, sondern werden als völlig plausibel behandelt. Sie sind außerdem mit negativem Affekt verbunden. Beck konzeptualisiert diese Gedanken als Teil eines internen Systems der Informationsverarbeitung. Wenn Veränderungen vorgenommen werden, damit dieses interne System weniger negativ voreingenommen ist, dann verringert sich der depressive Zustand. In all diesen Ansätzen, die sich zur gleichen Zeit entwickelten, gibt es viele Gemeinsamkeiten. Es geht darum, dass die Beratenen lernen, auf das Auftreten unangemessener Gedanken zu achten, ihre negativen Auswirkungen zu erkennen und sie durch angemessenere und realistischere Gedankenmuster zu ersetzen. All diese Ansätze basieren auf theoretischen Grundlagen der Informationsverarbeitung und sind empirisch testbar.

ZIEL
Die kognitive Therapie stützt sich auf ein Lernmodell, das besagt, dass kognitive Verzerrungen, welche zu emotionalen und kognitiven Schwierigkeiten führen, erlernt werden. Das Hauptziel der Therapie besteht darin, Menschen dabei zu unterstützen, unangemessene Denkmuster zu erkennen und ihnen neue Denkweisen zu vermitteln. Durch das Erlernen dessen, was der Therapeut vermittelt, können Betroffene von ihren persönlichen Problemen befreit werden.
Der Bildungsaspekt bietet zudem einen weiteren Vorteil. Indem Menschen verstehen, warum es ihnen besser geht, können sie die erzielten Fortschritte erhalten und sich auf zukünftige Herausforderungen vorbereiten. Ein gesunder Mensch aus Sicht eines kognitiven Therapeuten ähnelt daher dem eines Wissenschaftlers, der auf eine vorsichtige, methodische und logische Weise denkt, urteilt, analysiert, entscheidet und handelt.

Das neue Modul widmet sich körperpsychologischen Therapien, die negative Erinnerungen im Körper ansprechen, um tief sitzende Ängste und Leiden zu behandeln. Es kombiniert körperorientierte Praktiken wie Massagen mit der verbalen Verarbeitung von Erlebnissen, um die körperliche Kommunikation zu fördern.

GESCHICHTE
Die psychoanalytische Therapie konzentriert sich hauptsächlich auf das gesprochene Wort und vernachlässigt oft die körperlichen Aspekte. Die ausschließliche Verwendung der gesprochenen Sprache zur Darstellung der mentalen Aktivität stößt in Fällen, die als für die Psychoanalyse unerreichbar gelten oder durch starke mentale Widerstände blockiert sind, an ihre Grenzen. Einige Psychoanalytiker haben versucht, eine Verbindung zwischen psychologischen Hemmungen und Muskelspannung oder -kontraktion herzustellen. In den 1920er Jahren schlug der ungarische Psychoanalytiker Sandor Ferenczi vor, Entspannungsübungen anzuwenden, um therapeutische Behandlungen zu verbessern, die aufgrund von psychologischen Abwehrblockaden nicht die gewünschte Wirkung erzielten. Ferenczi wurde später ein Bezugspunkt für Michael Balint und Michel Sapir, die die Variable Induktionsentspannung innerhalb eines analytischen Rahmens entwickelten. Diese Methode, die eine verbale Assoziation mit sanfter Berührung beinhaltet, hat sich insbesondere bei der Wiedererlangung traumatischer Erinnerungen als wirksam erwiesen. Die Variable Induktionsentspannung ist auch hilfreich, wenn der Ratsuchende Schwierigkeiten mit der Vorstellung und Intellektualisierung hat. In den 1960er Jahren begannen amerikanische Therapeuten, sich mehr auf den Körper zu konzentrieren, weg von Freuds psychoanalytischem Ansatz und weg von Verhaltenstherapien, die sich hauptsächlich auf Verhaltensanalysen konzentrierten. Die Begründer dieses neuen therapeutischen Ansatzes sind zahlreich. Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie, strebt eine vollständige Selbstwahrnehmung an und betont die Wichtigkeit von Körper, Geist, Vergangenheit und Verhalten. Ida Rolf entwickelte das Rolfing oder die Strukturelle Integration, eine therapeutische Methode, die Bewegung und Haltung beeinflusst, um den Körper neu zu formen und seine zentrale Achse wiederherzustellen. Diese Methoden betonen die Bedeutung einer tiefgreifenden Arbeit mit dem Körper und der somatischen Ebene. Der gemeinsame Nenner all dieser körperpsychologischen Therapien besteht darin, die Freude am eigenen Körper zu fördern und gleichzeitig an die biologischen Wurzeln der Existenz anzuknüpfen.

ZIEL
Körperpsychotherapien haben in erster Linie das Ziel, negative Emotionen, Schmerzen oder traumatische Beschwerden, die im somatischen Gedächtnis verankert sind, zu lindern.
Diese Therapieform kann insbesondere in herausfordernden Lebensphasen, die von Enttäuschungen, Verletzungen oder Trennungen geprägt sind, hilfreich sein.
Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit Ängsten oder Stress umzugehen, können ebenfalls von Körperpsychotherapien profitieren, da sie darauf abzielen, körperliche Blockaden oder psychische Hemmungen zu überwinden, da diese beiden Aspekte eng miteinander verbunden sind.
Im Bereich der Selbstverwirklichung sind diese Therapien besonders geeignet, um eine tiefere Selbstreflexion zu fördern, die für den Aufbau eines besseren körperlichen und seelischen Wohlbefindens von grundlegender Bedeutung ist.
Sie bieten Menschen, die ihre negativen Einstellungen und Verhaltensweisen ändern möchten, geeignete Lösungen an.
Obwohl verschiedene Methoden angewendet werden, streben körperpsychotherapeutische Behandlungen immer eine ganzheitliche Wirkung an, die die Emotionen, Bedeutungen und Körperempfindungen der Klienten berücksichtigt.
Die Dauer der Therapien variiert und wird je nach Fall in Wochen oder Monaten festgelegt.
Körperpsychotherapien, die Entspannungstechniken einsetzen, werden Menschen empfohlen, die unter den Auswirkungen von Stress leiden und rasch zu einem allgemeinen Wohlbefinden gelangen möchten.
Sie sind auch wirksam bei der Behandlung von Phobien.
Methoden, die Massagen beinhalten, ermöglichen es, den Kontakt zum Körper als Ganzes wiederherzustellen und zu lernen, ihn besser und entspannter zu nutzen.
Bewegungstherapien können dazu beitragen, körperliche Probleme zu lösen, die sich als Schmerzen wie Kopfschmerzen oder sexuelle Unlust manifestieren, indem sie die Unzufriedenheit des Geistes ansprechen.
Körperpsychotherapeutische Ansätze, die die Sprache einbeziehen, sind besonders effektiv für Personen, die emotionalen Frieden finden oder depressive Phasen überwinden möchten.
Der Therapeut muss verschiedene Aspekte der Person, wie ihre körperliche und emotionale Dimension, ihre Sprache oder ihre Vergangenheit, berücksichtigen, um ihr bewusst zu machen, körperliche, verbale oder unbewusste Spannungen zu erkennen.
Auf diese Weise kann der Körpertherapeut die unbewussten Äußerungen des Klienten wahrnehmen und verstehen, was dem Klienten helfen kann, seine Schwierigkeiten zu überwinden.
Wenn der Klient von seinen Schmerzen befreit ist, kann er sein Leben in die Hand nehmen und neue Wege einschlagen, die besser mit seinem wahren Selbst übereinstimmen.

Die Gestalttherapie betrachtet Körper und Geist als voneinander abhängig und sieht das Selbst als Prozess. Therapeut und Klient erforschen gemeinsam, wie der Klient mit seiner Welt interagiert und vergangene Ereignisse beeinflussen. Es ist eine Entdeckungsreise, um den Klienten in seiner Ganzheit zu verstehen.

GESCHICHTE
Die Gestalttherapie wurde von Frederick Perls, auch bekannt als Fritz Perls (1893-1970), in den 1960er Jahren in den USA begründet. Fritz Perls, der in Berlin geboren und aufgewachsen ist, diente während des Ersten Weltkriegs im Sanitätsdienst, absolvierte sein Medizinstudium und spezialisierte sich auf Psychiatrie. Anschließend ging er nach Wien, um sich in Psychoanalyse ausbilden zu lassen, wo er bei Wilhelm Reich, einem Schüler Freuds, studierte. In Zusammenarbeit mit Kurt Goldstein, einem führenden Vertreter der ganzheitlichen Psychologie, wurde die Gestalttherapie wesentlich beeinflusst. Fritz Perls lernte während seiner Arbeit mit Goldstein Laura Perls (1905-1990) kennen, die später seine Frau und engste Mitarbeiterin wurde. Gemeinsam entschieden sie sich aufgrund der zunehmenden Bedrohung durch die Nazis, vor ihnen zu fliehen und gründeten in Südafrika ein Institut für Psychoanalyse. Das Paar veröffentlichte 1947 ein Buch, in dem sie Freuds Konzepte neu bewerteten. Sie betonten die Bedeutung der grundlegenden Körperfunktionen und legten einen ganzheitlichen Ansatz nahe, der auf körperliche Sensibilisierung abzielte. Aufgrund der Apartheid in Südafrika zogen sie in die USA und gründeten 1952 das New Yorker Institut für Gestalttherapie. Fritz Perls hielt Vorträge und gründete Ausbildungszentren, während Laura Perls in New York Gestalttherapie-Praktiker ausbildete. Die Gestalttherapie wurde von verschiedenen Quellen beeinflusst, darunter die Psychoanalyse, die rationalistische Sicht der inneren Welt, sowie der Existenzialismus, der eine Fokussierung auf subjektive Erfahrungen betonte. Die Gestalttherapie legt Wert auf die Gegenwart und die subjektive Erfahrung, anstatt nach den Gründen für Verhaltensweisen zu suchen. Individuen werden ermutigt, ihre Lebensweise selbst zu wählen und sich auf ihre Sinne zu verlassen.

ZIEL
Das Hauptziel dieser Methode ist das Bewusstsein: das Bewusstsein für die Verbindung zwischen unserem physischen Körper, unserer Umwelt und unserem Selbst. Im Idealfall nimmt dieses Bewusstsein im Verlauf der Therapie auf tiefere Ebenen zu. Diese gesteigerte Bewusstheit ermöglicht eine bessere Fähigkeit zur Selbstregulierung und Selbstbestimmung.
Durch das Bewusstsein können Klienten besser Verantwortung für ihre Handlungen und Reaktionen übernehmen und frei entscheiden, wie sie ihr Leben gestalten möchten. Es fördert auch persönliches Wachstum. Anstatt ihren Kunden bei der Problemlösung zu helfen, zeigt der Gestalttherapeut den Ratsuchenden, dass das Bewusstsein ein Instrument ist, um ihre eigenen Lösungen zu finden.
Die Klienten werden ermutigt, sich auf das Hier und Jetzt ihrer Erfahrung zu konzentrieren. Veränderungen geschehen dann spontan und mühelos, wenn wir uns dessen bewusst werden, was wir denken, fühlen und tun, insbesondere in Bezug auf die aktuelle Situation, in der wir uns befinden.