Mein Inneres Kind

Wie ich mein inneres Kind verlor und wieder fand

ACHTUNG BEITRAG KANN TRIGGERN

Als Kind war ich ein fröhliches, aufgewecktes, neugieriges und verspieltes Kind. Alles was ich neu dazugelernt habe, musste ausprobiert und genauestens analysiert werden. Eines meiner Lieblingsschlafpositionen war es, entweder die Füße hoch an der Wand zur Decke zu strecken oder im Purzelbaum-Position.
Am liebsten baute ich zuhause riesen Deckenburgen, in denen ich dann meinen Hörbüchern lauschte.

Doch leider änderte sich dies. Es wurden mit mir einige Dinge angestellt, die dazu führten, dass mein inneres Kind sich komplett in die tiefsten Abgründe meines Selbst zurückzog. Und sich dort Versteckte, vor dem Bösen, das der Seele tiefe Narben hinterlass hatte.
Und so kam es, das aus dem aufgeweckten Kind, ein zurückgezogenes und verletztes Kind wurde.
In der Schule wurde ich deshalb täglich gehänselt und geschlagen.

Aufgrund der ganzen Ereignisse, die sich abspielten, entwickelte ich viele Ängste. Und wenn ich den Leuten davon erzählte, wurde ich nur belächelt oder für abnormal gehalten. Doch wirklich zugehört oder geholfen, hat mir keiner. Und so lernte ich, irgendwie mit diesen Ängsten zu leben.

Vor 4 Jahren bin ich dann über 700km von meiner Heimat weggezogen.
Alles schien perfekt. Ich fühlte mich zuhause und sicher. Ich hatte einen Menschen in meinem Leben, der mir endlich zuhörte und der für mich da war. Und der mich so nahm, wie ich bin und mich nicht verurteilte, weil ich nicht dem „Standard“ entsprach. Meine Ängste, waren nicht mehr vorhanden. Ich war endlich „Frei“ und all die Dinge, die mir in der Heimat widerfahren sind, waren hier nicht mehr vorhanden.
Doch leider trübte der Schein. Den tief in mir drin, fing meine Seele leise an zu schreien. Nach 1,5 Jahren, schrie sie so laut, dass die Folge dadurch ein Zusammenbruch war. Laut den Ärzten, ein anfangendes Burnout. Und so musste ich 4 Monate zuhause bleiben und mich schonen.
Doch der eigentliche Grund für alles, sollte ich erst später erfahren.

In diesen 4 Monaten, verlor ich den Menschen, der mir so wichtig war, weil ich alle meine Launen an ihm ausließ. Und so war ich dann auf mich allein gestellt und fiel in ein tiefes Loch. Ich ging jedoch trotz allem wieder in meinen normalen Alltag zurück.
Was ich jedoch dabei nicht merkte, war das dieses Loch, dass sich dort aufgetan hatte, nach und nach all meine Ängste wieder frei lies. Und umso mehr ich sie ignorierte und mir sagte, das ein Erwachsener, keine Monster im Schrank hat oder ein Ungeheuer unterm Bett, dass, wenn man des nachts vom Klo zurück kommt zu langsam ist, es nach den Füßen greift, sowas nicht hat. Umso lauter und lauter wurden meine Ängste.
Ein Jahr später, brach ich erneut zusammen. Diesmal so heftig, dass ich komplett außer Gefecht gesetzt war. Allein der Gang aufs Klo oder zum Kühlschrank war schon eine Herausforderung.
Meine Ängste und auch mein Trauma wurden in dieser Zeit so real und greifbar, dass ich Tage lang nicht geschlafen hatte und ich nur noch schlafen konnte, wenn ich so Erschöpft war, das mein Körper gar nicht mehr anders konnte, als abzuschalten.

Aus lauter Verzweiflung, wusste ich weder ein noch aus. Eine mir sehr nahestehende Person, brachte mich dann dazu, dass ich mich deswegen in Therapie begab.
Dort fing ich an, mein Trauma zu bearbeiten und mich selbst zu reflektieren. Nebenbei machte ich noch Neurolinguistische Programmierung. Hiermit habe ich meine Negativen Glaubenssätze, die die Erlebnisse und Ängste hervorgerufen haben gelöst.
Folge dessen war, dass meine Ängste immer mehr verschwanden und mein inneres Kind immer mehr und mehr zum Vorschein kam.
All die Dinge, die ich als Kind gerne machte und meine Freude hatte, bringen mich heute immer mehr zum Strahlen. Und ich merke wie ich dies mit der Zeit vergessen habe. Wenn ich mit Kindern unterwegs bin, mutiere ich teils auch immer wieder zum kleinen Kind und springe in Pfützen oder Tolle in der Gegend rum.

Falls ihr ihn einem ähnlichen Thema Hilfe benötigt und dies nicht öffentlich tun wollt, könnt ihr dies auch gerne per Mail machen.

 

Deine Beyla 💗